GAZA

THEATER TROTZ POLITISCHEM LOCKDOWN

Fidaa ALZaanin bei den Proben zu “Sheherazade ringt um Worte””

seit 2017 besteht der Kontakt zwischen Miriam Sachs und Künstlern in Gaza, ab 2018 fand er vor Ort statt in Gaza. Miriam wollte eigentlich nur einen Beamer in den Gazastreifen bringen, weil es Kino dort schwer hat, alle Lichtspielhäuser wurden von der Hamas zerstört. wenige Kinoruinen haben zumindest als solche überlebt. Die Arbeit mit dem Ensemble von Jamal Alqumsan begann jedoch bereits beim Auspacken des in Gaza sehr wertvollen Projektors. Seitdem beamen wir uns analog-virtuell zusammen und haben ein Theaterformat entwickelt, das bereits vor Corona mit livestream-Elementen eine Spielweise ermöglicht, auf der augenblicklich Literatur, Objkettheater und echtes Schauspiel gleichberechtigt und von beiden Seiten aus entsteht.

Kerstin Kaernbach (Violine) in Berlin; Jamal Abu Alqumsan (alter Mann) in Gaza HEMINGWAY. GAZA. BIG FISH

Wir sind stolz auf vier gemeinsame Produktionen: “West-Östlicher Divan” und “Kosmologische Spaziergang” im Rahmen der Reihe IMPROVSIONEN 2018 an der Schaubude und in Gaza und vor allem auf “HEMINGWAY. GAZA. BIG FISH” (2019/20) im Kooperation mit den Center Dar Al Jabab (und mit Jamal in seinem Wohnzimmer), so wie die Weiterarbeit mit Deeb ELqumssan: 2021 adaptierten wir die Rahmenhandlung von “Tausend und eine Nacht” für ein

Die Arbeit konnte sich entwickeln Dank mehrfacher Förderung des HKF, aber auch in Corona-zeiten fortgesetzt werden Dank eines Stipendiums der Kulturstiftung des Bundes. Spenden, die Miriam Sachs direkt nach Gaza bringt, sind jedoch immer herzlich willkommen.

Der Beamer zum Beispiel überlebte einen Luftangriff nicht, der das Theater Al Mishal, an dem die ersten Verusuche zu “Der alte Mann und das Meer” stattfanden, restlos zerstörte.

alle Reisen nach Gaza und Notate von den Proben findet man in der Dokumentation “GAZA BIG FISH” LINK zur DOKUMENTATION: / GAZA-PROJEKT-TAGEBUCH

SHEHERAZADE….” in Berlin und Gaza und Berlin und Sonstwo.

Das Thema Corona hat FILM RISS THEATER vorallem beschäftigt im Sinne der Lockdown-Überwindung. Im Livestream Theaterspielen haben wir allerdings schon vor 2020 gemacht, um mit unseren Kollegen in Gaza zusammen auf einer teils analogen und teils virtuellen Bühne zu stehen. Sowohl in unserer Adaption von “1001 Nacht” als auch 2019 mit “HEMINGWAY. GAZA. BIG FISH” haben wir alles gegeben um Kommunikation mit Händen, Füßen, Leib und Seele, Objekten, im Augenblick entstehen zu lassen. zwischen Zuschauern und Künstlern, zwischen Berlin und Gaza…. Unser Publikum fanden wir sogar ansatzweise trotz corona-bedingt leerer Zuschaueräume, wir banden die späteren Zuschauer einfach in den Probenprozess mit ein. bewegten zugesendete Fotos und Gegegenstände und ließen sie einfließen in Sheherazades Erzählungen.

Der politisch bedingte Lockdown des Gazastreifens hat uns herausgefordert und unsere intensive Arbeit hat und manchmal den medzinisch bedingten Lockdown hier, jetzt und überall beinahe vergessen lassen. Erschöpft und glücklich lassen wir dafür jetzt unsere Theaterarbeit für eine Weile ruhen. und sammeln stattdessen neue Geschichten und Material für “ein andermal”.

Im Rahmen der Reihe [ZWEI] Tausendund [ZWANZIG] und eine Nacht”, gefördert vom Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts setzen wir unsere Arbeit mit Künstlern im Gazastreifen fort. Diesmal arbeiten wir mit Deeb Elqumssan zusammen, der in unserem Szenario der unerreichbare Sultan ist, der alle Frauen haßt, weil die eigene ihn betrogen hat.

Kann man das Herz einer verhärteten frauenfeindlichen Autorität erreichen, indem man Geschichten erzählt? Sheherazade überlebt nur, wenn der Sultan das Interesse nicht verliert. Erschwerend kommt hinzu: Sie spricht Deutsch, er Arabisch. Dieses Projekt ist ein Kulturaustausch mit allen Mitteln: Händen, Füßen, Leib und Seele, per Beamerstrahl und Bilderwelt versuchen wir einander näher zukommen. MAnchmal ringt Sheherazade um Worte. DAs Publikum kann uns helfen, indem es vorab Inspiration und Input liefert: