ÜBER FILM RISS THEATER

FILM RISS THEATER entwickelte sich aus der Theater-Zusammenarbeit von Miriam Sachs mit Schauspielern, Musikern und anderen Künstlern, seit 2012 auch mit Wissenschaftlern. Wir suchen nach Schnittstellen zu anderen Disziplinen, stellen gerne Gegensetzte auf die Bühne und suchen vor allem immer nach dem interaktiven Zusammenspiel zwischen Theater und Film. Auch inhaltliche “Filmrisse” interessieren uns, wie sie z.B. in den Stücken Heinrich von Kleists eine Rolle spielen oder im Erzählkosmos Franz Kafkas. Die Spielorte waren seit 2009 unterschiedliche Berliner Theater (Neuköllner Oper, Theaterkapelle, Theater unterm Dach, Ballhaus Ost…) aber auch ungewöhnlicher anderer Orte, wenn sie die von uns bearbeiteten Stoff in einen neuen Kontext setzen, wie z.B. der alter Sektionssaal des UKE in Hamburg oder eine kleine Kapelle in Mittelfranken für die Reihe “BILDERSTÜRME”. Manchmal erstrecken sich unsere Projekte über ein ganzes Jahr (als Reihe z.B. 2011 dank einer  Förderung der Kulturstiftung des Bundes der interdisziplinären Reihe NEUNMALKLEIST) oder große Inszenierung von Klassikeradaptionen (2012 “ODYSSEUS. KRIEG. ENTZUG” (Senat; Fonds darstellende Künste);  2013: “DIE KINOGÄNGE DES FRANZ K.” nach einem unveröffentlichten Kapitel eines verworfenen Romanprojektes von Kafka und Brod (HKF, Kulturamt Pankow, Kulturamt Terptow-Köpenick); 2018/19: “HEMINGWAY. GAZA. BIG FISH” (HKF, Rosa Luxemburg Stiftung).

Seit 2011 ist die Schaubude Berlin unser Lieblings-Spielplatz geworden. Hier entwickelten wir das neue Format IMPROVISIONEN, das den alten Traum von Miriam Sachs “in den Film gehen” und ihn neu zu bespielen am nähesten kommt. Neue Kooperationspartner im Ausland wurden das Kulturzentrum des Schauspielers und Produzenten Jamal Abu Alqumssan im Gazastreifen. Ausgerechnet Künstler in einem Krisengebiet, in dem Kino mehr oder weniger verboten ist, alte Lichtspielhäuser, die von der Hamas zerstört wurden langsam verfallen, wurden  feste Partner auf der Suche nach Schnittstellen zwischen Theater und Film! Miriam Sachs brachte 2018 einen Beamer nach Gaza und die Arbeit begann augenblicklich, schon im Moment des Auspacken des Projektors. Das Theater Al Mishal in dem die ersten Proben stattfanden wurde leider bald darauf restlos zerstört bei einem Luftangriff, der Projektor auch, aber immer noch beamen wir uns von Ort zu Ort, überwinden nicht nur politisch bedingte Lockdowns durch das Spielen in Wohnzimmern und Bühnen oder medizinisch bedingte während der Pandemie, sondern nutzen die Risse zwischen den  Disziplinen, zwischen den Kulturen, um Geschichten zu erzählen,  bewegte Bilder live und im Augenblick zu finden. Miverständnisse bleiben nicht aus, aber erweisen sich – zumindest in der kreativen Arbeit – als solide Quelle der Inspiration. Unser letztes Projekt “Sheherazade ringt um Worte” handelte von derlebenserhaltenden Maßnahme Kunst und von der Systemrelevanz des Geschichtenerzähelns. Gerade WEIL es so schwer ist.

MIRIAM SACHS…

…ist gelernte Schauspielerin, ihre Arbeit entwickelte sich jedoch im Lauf der Zeit zu mehr: sie ist Verfasserin mehrerer Romane und Illustratorin/Trickfilmerin. Das Regieführen passierte eher, weil es ihr darum ging, Klassische Texte (ins Besondere die Werke Heinrich von Kleists, aber auch Antike Mythologie konkret erfahrbar und greifbar zu machen und mit all den eigenen Bildern und Assoziationen zu verknüpfen, die man als Schauspieler(in) nicht immer unterbringt in einem Projekt. 2009 gründete sie gemeinsam mit ihren Schauspielkollgen Jürgen Ruoff und Anna Dietrerich das Enselmble Puppet Holding, aus dem FILM RISS THEATER hervorging…. mehr zu Miriam

Im Lauf der Jahre arbeitete FILM RISS THEATER mit vielen Künstlern und Institutionen.

INSTITUTIONEN:

Neuköllner Oper; Theaterkapelle; Theater unterm Dach; Ballhaus Ost; Heinrich Böll Stiftung Berlin; Heinrich Böll Stiftung Belgrad;  Deutsche Kinemathek; Kino Union; Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung; Ehrliche Arbeit; Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) Medizinische Hochschule Hannover / Institut für Seelische Gesundheit; Theater Ja.Komm, Wien, Cantiere Internazionale Montepuciano; Kleist-Archiv Sembdner Heilbronn; Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad; Franz Kafka Gesellschaft, Wien; Essl Museum Kolsterneuburg;  Univesity College, Cork; Glucksman Galery, Cork; BLO-Ateliers Berlin Lichtenberg; Industrie Salon Schöneweide; Mariahilff;

KÜNSTLER:

Jamal Alqumsan; Fidaa AlZaanin; Emre Birismen; Rene Bosman; Liv Bronner; Deeb Elqumssan; Anna Dieterich; Julia DIttmann; Kristina Feix; Gaza; Detlev Glanert; Fritzi Haberland; Eva van Heijningen; Klaus Henscheid; Eva Jankovsky; Kerstin Kaernbach; Angelina Kartsaki; Giorgos Kyriakakis; Justin Lepany;  Stephane Lalloz; Horst Lebinsky; Cleo Mieulet; Andrea Mincione; Thomas Monn; Birte Rüster; Jürgen Ruoff; Lars Rudolph; Otto Sander; Leo Solter; Peter von Strombeck; Nikolaus Struck; Karsten Troyke; Kathrin Vogt; Billy Wechsler; Windsbacher Knabenchor; Uta Zech;