RECHERCHE

auf der Suche nach dem Publikum – und “Pepper’s Geist”

“Pepper’s Ghost” ist eine thater-historisches Technik, benannt nach seinem Erfinder John Henry Pepper, der im 19 Jh. mittels Glasflächen, Spiegeln und Licht “Geister” erschienen ließ auf Theaterbühnen. Etwas das gar nicht da ist, wird dennoch sichtbar und Teil des Bühnengeschehens. Da unser Spielformat “Improvisieren” genau dies macht, wenn auch nur per Beamer und live stream, dachten wir anfangs darüber nach die Improvisationen nach diesem Phänomen zu benennen. Stattdessen ist es nun der Name unserer Recherche nach etwas das in Zeiten von Corona ebenfalls nicht immer da ist: das Publikum.

2021 fördert der Fonds darstellende Künste unseren Versuch, neue Wege des Publikums-Kontaktes. Hier gehts zum Sachbericht jenes Projektes “Pepper’s Geist oder ich sehe was, was Du nicht siehst” .

Manche der Aktionen waren sowohl Öffentlichkeitsarbeit als auch Arbeit in der Öffentlichkeit und nahmen am Ende einen so großen Raum ein, daß es den eigenen Entstehungsprozess unseres Stückes (Scheherazade ringt um Worte) im Rahmen unserer Reihe “[2]TAUSEND[20} UND EINE NACHT” an Aufwand fast in den Schatten stellte. Ein sehr aufreibender Prozess , der FILM RISS THEATER erneut zum Perspektivenwechsel zwang und aus der Not eine Tugend machte. Die Sätze die uns via vorfrankierte Postkarte ins Theater flatterten, die offenen Ateliers, die die Grenzen von Workshop und Theater aufhoben, und nicht zu letzt die Lieblingsplatz-Fotos, die wir erhielten und die unsere Kommunikationsschnitztstelle, den LInienverzweiger am Nöldner Platz nachts erleuchteten waren eine besondere Erfahrung.

Jetzt, im Mai 2023 sehnen wir uns fast nach diesen Ausnahme-Momenten und denken darüber nach wie die virtuellen Besonderheiten, die anmutigen Verrenkungen kombinierbar sind mit den inzwischen wieder möglichen Theatervorstellungen in Echt-Zeit und Echt-Publikum.

PEPPER’s GEIST BRICHT AUF